Schulterschmerzen

Schulterschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem. Es können junge Menschen betroffen sein und alte. Sportler und Couchpoatoes. Handwerker und Bürotäter.
Sie könne ganz akut auftreten oder schleichend.


Hier ein kleiner Überblick, über die häufigsten Leiden im Bereich der Schulter:

Impingement-Syndrom:
das ist eine Einengung zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmknochen. Hier liegen der Schleimbeutel und eine Sehne (die Supraspinatussehne).

Sehnenentzündung:
Das Schultergelenk wird von 4 Muskeln stabilisiert. Die sogenannte Rotatorenmanschette. Bei der Sehnentzündung ist meistens eine Sehne von diesen 4 Muskeln betroffen, oder die Bicepssehne.

Schleimbeutelentzündung:
der Schleimbeutel ist unter dem Schulterdach. Wenn sich dieser entzündet, schwillt er an. Leider ist hier nicht all zu viel Platz. Deswegen gibt es Druck auf andere Gewebe.

Rotatorenmaschettenruptur:
Hier geht es um einen Riss in einer Sehne. Das Schultergelenk wird von 4 Muskeln stabilisiert. Die sogenannte Rotatorenmanschette. Manchmal passiert es, dass ein oder mehrere Sehnen dieser Muskeln reissen (komplett oder auch nur teilweise). Das plötzlich passieren (durch einen Unfall oder eine ruckartige Bewegung), oder nach und nach (die Mediziner sprechen hier von einem degenerativen Prozess).

Frozen shoulder:
Plötzlich starke Schmerzen in der gesamten Schulterregion + starke Bewegungseinschränkung. Die Schmerzen gehen irgendwann wieder weg (meiner Erfahrung nach 1/2 Jahr bis 2 Jahre). Die Bewegungseinschränkung bleibt (und muss dann geübt werden). Es betrifft hauptsächlich Frauen im mittleren Alter (zwischen 40 und 60 Jahren).
– Ich habe dieses Phänomen auch häufig gesehen nach einer Operation in der Schulter. Das hat nichts damit zu tun, dass die OP nicht gut gelaufen ist, oder dass irgendjemand etwas falsch gemacht hat. Kein Operateur kann vorher ahnen, dass das Gewebe so reagiert. Hier können auch deutlich jüngere Menschen betroffen sein, oder auch Ältere.

Kalksschulter:
Hier hat sich etwas „Kalk“ im Bereich einer Sehne der Rotatorenmanschette angelagert. Die Sehne kann jetzt nicht mehr reibungslos gleiten.

Arthrose:
Hier handelt es sich um eine Abnutzung des Knorpels im Schultergelenk. Dies betrifft hauptsächlich ältere Menschen. Durch eine übermäßige Belastung oder auch einen früheren Unfall können aber auch junge Menschen schon davon betroffen sein.

Operation:
Manchmal geht es leider nicht anders, und die Schulter muss operiert werden. Nach einer gewissen Zeit funktioniert die Schulter dann meistens auch wieder. Manchmal dauert die Regeneration aber sehr lange oder ist nicht zufriedenstellend. Auch hier sei gesagt: es liegt meistens nicht am Operateur oder am Arzt. Es gibt manchmal Prozesse im Körper, die dazu führen, das das Ergebnis nicht so ist, wie man sich das vorstellt.


Wie äußern sich die Schmerzen?

Die Schmerzen gehen häufig von der Schulter aus. Sie können lokal bleiben oder auch ausstrahlen. Entweder in den Arm, teilweise bis in die Hand, oder auch nach oben in den seitlich in Hals.
Manchmal gibt es das Phänomen, das der Schmerz seitlich am Oberarm „sitzt“. Der Ursprung liegt meistens trotzdem in der Schulter, also etwas weiter oben.

Manche Patienten haben vorwiegend Nachts Schmerzen. Sie finden keine Position, die geeignet ist und nicht nach ein paar Minuten anfängt zu schmerzen.
Hier tut meistens nicht nur lokal die Schulter weh, sondern der Schmerz zieht in den ganzen Arm.

Wehe wenn man den Arm lupfen muss.
Typischerweise treten Schmerzen auf, wenn du den Arm anheben musst. Häufig sehe ich, dass die Betroffenen eine Ausweichbewegung machen, um dem Schmerz „aus dem Weg“ zu gehen.

Die zweithäufigste Bewegung die Probleme macht, ist die Bewegung hinter den Rücken. Z.B. wenn du dein Hemd in die Hose steckst, wird das zunehmen schwierig.

Beide Bewegungen gehen meistens einher mit einem deutlichen Kraftverlust.

Und wenn gar nichts geht?
Bei Manchen ist es so, dass sie den Arm gar nicht mehr bewegen können. Es ist so schmerzhaft dass es nicht geht. Oder es schmerzt nur wenig aber es geht trotzdem einfach nicht.
Hier muss man genau unterscheiden, ob man den Arm von außen bewegen kann, oder ob er sich nicht mal bewegen lässt.


Auslöser für Schulterschmerzen

Wenn es einen Unfall oder einen offensichtlichen Auslöser für die Schulterschmerzen gibt, z.B. eine ruckartige Bewegung oder ein Sturz, bei dem man sich mit dem Arm abgefangen hat, können die Meisten noch nachvollziehen, dass sie Beschwerden haben, und dass es eine Weile braucht, bis das wieder gut ist.

Häufig gibt es aber keinen offensichtlichen Auslöser. Die Schmerzen fangen irgendwann an, und werden über einen längeren Zeitraum, der sich mitunter auch über einige Jahre ziehen kann, zunehmend schlimmer. Hier handelt es sich meistens und diese sogenannten „degenerativen Prozesse“, was soviel heißt wie, das jeweilige Gewebe baut durch einen langsamen Prozess zunehmend ab.

Hier können Belastungsfaktoren eine wichtige Rolle spielen.
Zum Einen gibt es äußere Belastungsfaktoren: z.B. eine konstante monotone Bewegung die man über mehrere Jahre macht.
Zum Andere gibt es auch innere Belastungsfaktoren: Hier spielen z.B. Stabilität vom Gewebe und vom Gelenk eine Rolle. Oder auch Kompensationsmechanismen, bei denen die Schulter das leidtragende Element ist.


Der Alltag ist zunehmend eingeschränkt.

Mit zunehmendem Schmerz gibt es auch zunehmende Hindernisse im täglichen Leben: Einfach Tätigkeiten wie Tragen von Lasten, Greifen von Gegenständen oder sogar Autofahren können eine Herausforderung sein. Ständig musst du Kollegen oder Familienmitglieder um Hilfe bitten. Schon banale Aufgaben wie das Kämmen der Haare oder ein Glas aus dem Schrank holen können problematisch werden.
Auch beim Sport hast du zunehmend Schwierigkeiten: Sportarten die direkt auf die Schulter gehen (z.B. Tennis oder Schwimmen), aber auch Joggen kann schmerzhaft sein, durch die federnde Bewegung, oder lange Spaziergänge, weil der Arm dann so lange nach unten hängt.
Selbst Hobbys wie Gartenarbeit und Handwerk werden eine Belastung.

Du bist frustriert, weil du so viele Dinge nicht mehr tun kannst.
Du weißt nicht, was du machen kannst, damit der Schmerz endlich aufhört.
Du hast schon alles mögliche probiert um Dir Linderung zu verschaffen: Wärme, Kälte, Massieren, Übungen, Dehnen, Ruhe.
Das hilft dir auch für einen gewissen Moment, eine nachhaltige Lösung hast du aber noch nicht gefunden.


Wann hört der Schmerz endlich auf?

Hier steckt viel mehr dahinter.
Du willst wieder ganz normal deiner Arbeit nachgehen können.
Du willst auch zu Hause deinen Part wieder übernehmen, um anderen nicht zur Last zu fallen.
Oder wenn du alleine ist, dass du wieder alles selbst managen kannst.
Du willst im Sport wieder mitmachen weil es dir ein gutes Gefühl gibt.


Wir gehen der Ursache auf den Grund

In eine ausführlichen Anamnese frage ich die verschiedensten Bereiche in deinem Leben ab.
– Krankheiten und Unfälle (auch wenn sie schon ewig her sind)
– Wann genau sind die Schmerzen da? Wo genau sind die Schmerzen? Bei welche Bewegung speziell?
– Krankheitsgeschichte
– Alltagsbelastungen
– Schlaf, Sport & Bewegung, Tageslicht.

In der anschließenden Untersuchung schaue ich mir nicht nur deine Schulter an, sondern auch andere Bereiche, die Einfluss haben können. Das sind z.B. Folgende:
– Haltung.
– Ausweichbewegungen und Kompensationsmechanismen.
– Atmung. Die Schulter ist eng mit der Atembewegung gekoppelt. Beides kann sich mechanisch gegenseitig beeinflussen.
– Augenbewegung und Sehverarbeitung haben einen immensen Einfluss auf das Bewegungssystem (Achtung, das hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob du gut siehst oder eine Brille trägst).
– Auch die Hörfunktion kann relevant sein (auch hier sei gesagt, das heißt nicht dass du schlecht hörst).
– Bewegungsmuster (das sind automatisierte Bewegungen, die in uns abgespeichert sind z.B. das Armpendeln beim Laufen, oder dass wir bei einem Stolperer die Arme nach vorn bewegen)
– Beweglichkeit insgesamt.

Hier sammle ich Hinweise auf eine mögliche Ursache für deine Schulterschmerzen.

Erst jetzt kann ich dir erklären, woher und warum die Schmerzen vorhanden sind.
Meistens sind es mehrere Faktoren, die dazu führen.

All das berücksichtige ich in meiner Behandlung.


Wie lang dauert die Behandlung?

Meine Erfahrung ist folgende:
Je länger du die Beschwerden hast, desto mehr Zeit braucht der Körper um sich zu regulieren. Das heißt in der Regel musst du öfters kommen. Meistens über einen gewissen Zeitraum alle 2-4 Wochen. Anfangs häufiger, später in größeren Abständen.

Akute Schmerzen die plötzlich auftreten brauchen meiner Erfahrung nach meistens weniger Zeit. Für diese Fälle halte ich immer „Akuttermine“ offen, damit wir möglichst schnell mit der Behandlung starten können.