Schmerzen im unteren Rücken

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Ursachen für Krankschreibungen in unserer Gesellschaft.

Es gibt verschiedensten Leiden, die sich im unteren Rücken abspielen. Z.B.:
– BSV (Bandscheibenvorfall)
– BSP (Bandscheibenprolaps = Vorwölbung der Bandscheibe)
– Spinalkanalstenose (eine Verengung in dem Bereich, in dem der Nerv von der Wirbelsäule nach außen tritt)
– Lumbalgie und Lumbago (heißt einfach Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich) – Ischialgie (Schmerzen im Gesäßbereich mit Ausstrahlen ins Bein)
– Hexenschuss (Plötzlich akut auftretende Schmerzen)
– Muskelverspannung
– Idiopatische Rückenschmerzen (heißt soviel wie: Schmerzen im Rücken für die man keine Ursache findet)
– andere

Die Schmerzen können in eines oder beide Beine ausstrahlen, und dort Schmerzen, Taubheitsgefühle oder ein brennendes Gefühl hervorrufen. Manchmal gibt es sogar das Phänomen, jemand hat ausschließlich die Gefühlsstörungen im Bein, ohne den Schmerz im Rücken.


Die Schmerzen äußern sich auf unterschiedliche Art und Weise.

Bei Manchen ist der Schmerz belastungsabhängig, d.h. mit zunehmender körperlicher Belastung (z.B. wenn jemand auf dem Bau arbeitet), werden die Beschwerden schlimmer.
Meistens ist es so, dass die Schmerzen in bestimmten Positionen auftreten z.B. beim Bücken oder wenn man sich seitlich neigt.

Bei anderen ist es wiederum so, dass die Schmerzen mehr werden durch langes Stehen, oder langes Sitzen (Bürotäter). Hier ist es häufig so, dass die Schmerzen mit Bewegung etwas nachlassen.

Wiederum bei Anderen nehmen die Schmerzen zu, wenn sie lange Liegen. Diejenigen wachen Nachts von Schmerzen geplagt auf.

Egal wie, alle Formen sind äußerst schmerzhaft und schränken dann Alltag und die Lebensqualität immens ein.


Auslöser für Rückenschmerzen

Wenn es einen offensichtlichen Auslöser gibt, z.B. ein Unfall oder eine ruckartige Bewegung, bei der es so richtig „reingefahren“ ist, können die Meisten noch nachvollziehen woher die Beschwerden kommen, und dass es eine Weile braucht bis es wieder gut ist.
Leider ist meiner Erfahrung nach bei etlichen Rückenpatienten so, dass die Schmerzen nicht 100% wieder weg gehen und auf einem weniger akuten Schmerzlevel bleiben.

Häufig gibt es gar keinen ersichtlichen Auslöser.
Die Schmerzen haben einfach irgendwann mal angefangen und sind dann über einen längeren Zeitraum zunehmend schlimmer geworden. Viele können sich gar nicht mehr so recht erinnern, wann das eigentlich alles angefangen hat.

Je nachdem zu welchem Arzt du gehst, hörst du die unterschiedlichsten Sachen.
Vielleicht gehst du gar nicht zum Arzt, aus Angst vor einer „schlimmen Diagnose“. Ganz nach dem Motto: „Es ist nichts, solange man nichts feststellt.“

Oder noch schlimmer, du gehst zum Arzt, und man kann gar nichts feststellen. Die Schmerzen sind aber trotzdem da.


Ist dein Alltag eingeschränkt?

Bei der Arbeit kannst du nicht mehr alles machen. Ständig müssen Kollegen oder Azubis einspringen, wenn du was schweres lupfen musst, oder wenn du ewas am Boden machen solltest.
Auch als Bürotäter hast du es zunehmend schwerer, wenn die Schmerzen durch langes Sitzen schlimmer werden. Ständig muss du aufstehen und die Arbeit kurz unterbrechen. Du probierst es mit Dehnübungen zwischendurch, die du dir über Youtube angeeignet hast. Das bringt für kurze Zeit etwas Linderung, aber das gelbe vom Ei ist es nicht, weil die Schmerzen nach wenigen Minuten genauso da sind wie vorher. Verschiedene Sitzkissen oder teure Bürostühle bringen dir eine gewisse Linderung aber auch keine dauerhafte Schmerzfreiheit.

Längere Zeit krankschreiben ist für die Meisten keine Option, aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, und weil sich die Arbeit bis nach der Krankheit summiert und auf dem Schreibtisch liegen bleibt.
Und auch hier sei gesagt: sobald man nach der Genesung wieder in den Alltagstrubel zurückkehrt, und so weiter macht wie vorher, ist man innerhalb kürzester Zeit wieder am selben Punkt.

Es tut halt weh.

Auch zu Hause wird’s zunehmend angespannter. Du kannst nicht mehr so, wie du willst. Die ganze Hausarbeit bleibt am Partner hängen, du fühlst dich schlecht, weil du deinen Beitrag zum gemeinsamen Leben nicht mehr leisten kannst.
Ständig muss du um Hilfe bitten wegen der kleinsten Kleinigkeit:
– „Kannst du mir bitte den Wäschekorb hochtragen?“
– „Kannst du den Einkauf aus dem Auto holen?“
– „Kannst du die Sprudelkisten in den Keller räumen?“
– „Den Rasen mähen?“
– „Ich bräuchte Hilfe bei: Spülmaschine ausräumen, Schuhe binden, und, und, und, …

Du kannst außerdem auch deinen Hobbys nicht mehr richtig nachgehen. Gartenarbeit, Sport, Bastel und Werken etc. Mit den Kindern spielen ist auch unangenehm, ständig muss man auf den Boden und rumturnen.
Das heisst für die Meisten, dass keinen Ausgleich mehr gibt, der einem hilft sich zu entspannen und abzuschalten.

Du wirst zunehmend unzufrieden und wütend auf den eigenen Körper.


Wann hört der Schmerz endlich auf?

Hier steckt viel mehr dahinter.
Du willst wieder ganz normal deiner Arbeit nachgehen können.
Du willst auch zu Hause deinen Part wieder übernehmen, um anderen nicht zur Last zu fallen.
Du willst wieder mit den Kindern spielen um eine eine gute Beziehung aufzubauen.
Oder wenn du alleine ist, dass du wieder alles selbst managen kannst.
Du willst im Sport wieder mitmachen weil es dir ein gutes Gefühl gibt.


Wir gehen der Ursache auf den Grund

In eine ausführlichen Anamnese frage ich die verschiedensten Bereiche in deinem Leben ab.
– Krankheiten und Unfälle (auch wenn sie schon ewig her sind)
– Wann genau sind die Schmerzen da?
– Krankheitsgeschichte
– Alltagsbelastungen
– Stress
– Schlaf, Sport & Bewegung, Tageslicht

In der anschließenden Untersuchung schaue ich mir nicht nur deinen Rücken an, sondern auch andere Bereiche, die Einfluss haben können. Das sind z.B. Folgende:
– Haltung
– Ausweichbewegungen und Kompensationsmechanismen
– Gleichgewicht und Koordination spielen eine wichtige Rolle
– Augenbewegung und Sehverarbeitung haben einen immensen Einfluss auf das Bewegungssystem (Achtung, das hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob du gut siehst oder eine Brille trägst)
– Auch die Hörfunktion kann relevant sein (auch hier sei gesagt, das heißt nicht dass du schlecht hörst)
– Bewegungsmuster (das sind automatisierte Bewegungen, die in uns abgespeichert sind z.B. Laufen).
– Beweglichkeit insgesamt

Hier sammle ich Hinweise auf eine mögliche Ursache für deine Rückenschmerzen.

Erst jetzt kann ich dir erklären, woher und warum die Schmerzen vorhanden sind. Meistens sind es mehrere Faktoren, die dazu führen.

All das berücksichtige ich in meiner Behandlung.


Wie lang dauert die Behandlung?

Meine Erfahrung ist folgende:
Je länger du die Beschwerden hast, desto mehr Zeit braucht der Körper um sich zu regulieren. Das heißt in der Regel musst du öfters kommen. Meistens über einen gewissen Zeitraum alle 2-4 Wochen. Anfangs häufiger, später in größeren Abständen.

Akute Schmerzen die plötzlich auftreten brauchen meiner Erfahrung nach meistens weniger Zeit.
Für diese Fälle halte ich immer „Akuttermine“ offen, damit wir möglichst schnell mit der Behandlung starten können.