Grob- und Feinmotorik

Tollpatsch und Grobian
Bewegen? Ja. Aber einen gezielten Sport machen? Nein. Mit anderen Kinder spielen? Ja, aber bitte keine Spiele mit Ball hin- und her werfen. Planschen und im Wasser toben? Ja. Schwimmen lernen? Schwierig.
Kinder die bei der Grob- oder bei der Feinmotorik Probleme haben bewegen sich eigentlich gern, aber sie haben Schwierigkeiten sich gezielte motorische Fertigkeiten anzueignen.

Wenn es mit der Grobmotorik hapert:
– Balancieren auf einem Baumstamm ist schwierig.
– Auf einem Bein stehen fällt schwer.
– Auf dem Spielplatz fällt Dir auf dass dein Kind Probleme beim „Hangeln“ hat, oder auch beim Klettern.
– Dein Kind bewegt sich eigentlich gern, aber es ist nicht gut im Sportunterricht. – Häufiges Stolpern oder irgendwo hängen bleiben.
– Dein Kind ist schusselig. Ständig fällt irgendwas runter oder geht kaputt.
– Einen Ball fangen und zielgerichtet werfen klappt nicht gut.
– Schwimmen lernen kristallisiert sich als äußerst schwer heraus.

Und wie sieht es mit der Feinmotorik aus?
– Das Schreiben geht sehr langsam und ist anstrengend.
– Außerdem ist die Stifthaltung total verkrampft. Manchmal hat dein Kind sogar Schmerzen in der Hand oder im Arm.
– Dein Kind drückt viel zu sehr mit dem Stift auf das Papier. Man kann 3 Seiten weiter noch lesen, was geschrieben wurde. Außerdem bricht ständig der Stift ab. Und dann kommt gleich das nächste Problem. Stifte spitzen ist nämlich gar nicht so einfach wie wir Erwachsen denken.
– Etwas Ausschneiden geht nur ungenau.
– Manche Kinder machen Assoziationsbewegungen. Das heisst, dass sie z.B. bei Ausschneiden den Unterkiefer mitbewegen oder das sie beim Schreiben und Malen die Zunge mitbewegen.
– Auch beim An- und Ausziehen kann es zu Problemen kommen: z.B. beim Zumachen von Knöpfen oder Reissverschluss.
– Schuhe zu binden lernt dein Kind viel später als die Klassenkameraden.

Für mich bildet die Grobmotorik das Fundament dafür, dass sich die Feinmotorik gut entwickeln kann. Nur wenn ein Kind eine gute Rumpfstabilität hat, ist es in der Lage feinmotorische Dinge wie Schreiben und Schneiden flüssig und genau auszuführen.

Frust
Beim Spielen mit anderen Kindern, v.A. beim Ball spielen, oder bei Stapelspielen, fällt deinem Kind auf, dass es mit den anderen nicht mithalten kann. Es verliert schnell die Lust, und fängt an herumzualbern und Blödsinn zu machen, um die Defizite zu überspielen.
In der Schule kommt es nicht richtig mit, weil es beim Schreiben viel länger braucht. Dein Kind ist schnell frustriert: Wenn es etwas neues ausprobiert, und wenn es nicht gleich beim 1. Mal klappt, ist es so frustriert, dass es keinen weitern Versuch startet. Oder es startet den nächsten Versuch, es klappt wieder nicht, und dann wird dein Kind wütend. Auf sich und Alles.

WICHTIG für Dich zu wissen:
Dein Kind ist nicht unmotiviert.
Es liegt nicht daran, dass es nicht will. Die Dinge zu lernen ist nur einfach viel schwieriger und anstrengender, als für andere Kinder. Und dann ist es ja auch irgendwie verständlich, dass man Dingen, die schwer fallen, aus dem Weg geht (Warum sonst machen wir Erwachsenen die Steuererklärung immer auf den letzten Drücker? Weil es schwer und anstrengend ist.)

Elternsorgen:
Du machst Dir Gedanken darüber, dass dein Kind unmotiviert ist, dass es so schnell frustriert ist und nicht weiter machen will.
Du hast festgestellt dass es nicht offen ist für Neues, oder sich vielleicht sogar zurückzieht.
Du grübelst: Hoffentlich klappt es in der Schule, hoffentlich wird es nicht ausgegrenzt oder gehänselt, hat es gute Freunde?
Du hast Sorgen, dass du etwas falsch gemacht hast, und überlegst, was du tun kannst, um dein Kind besser zu unterstützen.

Du wünscht dir, dass dein Kind einfach gut mitkommt im Unterricht.
Dass ihm die Schule und die Aufgaben zu Hause leichter fallen.
Dass es Freude hat am Lernen und auch Freude an Bewegung.
Dass es offen ist, neue Dinge anzupacken, auszuprobieren und dran zu bleiben.

Meine Unterstützung
Ich biete Euch und eurem Kind meine Unterstützung an.

Wir machen eine genau Anamnese.
Hier interessieren mich ganz unterschiedliche Dinge wie z.B. die Schwangerschaft und die Geburt. Die Entwicklung in den ersten beiden Lebensjahren interessiert mich ganz besonders.

Anschließend mache ich ein Untersuchung. Das ist gar nichts Schlimmes. Ich schaue mir verschiedene Bewegungen bei deinem Kind an. Z.B. untersuche ich die Koordination und das Gleichgewicht, Augenbewegung spielen bei mir meistens eine große Rolle, genauso wie die Wahrnehmung.
Außerdem überprüfe ich die verschiedenen Reflexe, ob es hier Auffälligkeiten gibt.

Erst anschließend kann ich Dir erklären, wo die Ursache möglicherweise dafür liegt, dass dein Kind Schwierigkeiten hat, bei der Grob- und Feinmotorik.
Meistens spielen mehrere Faktoren eine Rolle.

In der Behandlung berücksichtige ich all diese Faktoren.

Wir arbeiten gemeinsam daran, dass es euer Kind in Zukunft leichter hat.