ADS und ADHS


Wenn Gedanken schneller fliegen, als man ihnen folgen kann.

Wirbelwind und Tagträumer
Wir leben in einer Welt voller Reize und Ablenkungen. Kinder mit ADS oder ADHS können dies nur schwer ordnen und bewältigen. Die Gedanken springen von einer Sache zur Nächsten, ohne dass sie selbst Kontrolle darüber haben. Das führt im Alltag, in der Schule und zu Hause häufig zu Problemen, die für Außenstehende nur schwer nachvollziehbar sind.

Doch es steckt mehr dahinter als nur Unaufmerksamkeit oder Rumgezappel – es ist eine echte Herausforderung, mit der die Kinder und ihre Familien täglich umgehen müssen.

Fallen dir folgende Zeichen bei deinem Kind auf?
ADS (=Aufmerksamkeitsdefit-Syndrom):
– Unaufmerksam und Unkonzentriert
– Verträumt. Dein Kind driftet in eine eigene Welt ab.
– Schüchtern.
– Hände und Füße zappeln häufig herum, obwohl dein Kind sonst ruhig ist (irgendwo muss die Unruhe doch raus).

ADHS (=Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom/-störung):
– Unaufmerksam und Unkonzentriert.
– Impulsiv. Dein Kind handelt ohne vorher nachzudenken.
– Hyperaktiv. Dein Kind ist ständig in Bewegung.
– Ungeduldig.

Gemeinsamkeiten von ADS und ADHS:
– Beide Kinder haben ein sehr großes Herz. Sie haben riesige Antennen für Ungerechtigkeiten, oder wenn es jemandem nicht gut geht. Sie sind äußerst hilfsbereit.
– Sie langweilen sich schnell, weil sie nicht bei der Sache bleiben können.
– Beide haben meistens in der Schule Probleme, eben weil sie sich nicht fokussieren können.
– Beide leiden genau deshalb auch an einem geringen Selbstwert.
– Das Gefühl „Ich bin nicht genug!“, „Ich kann nichts!“, wird mit zunehmender Belastung und Anforderung (d.h. mit jedem Schuljahr) mehr.
– Beide können isolierte Interessen entwickeln. Z.B. stundenlang Lego spielen, Hörbuch hören, malen oder irgend etwas anderes.

Der Ursprung beider Störungen liegt in der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwäche. Das, was diese Schwäche in dem Kind bewirkt, macht den Unterschied:
– Bei ADS zieht sich das Kind innerlich zurück.
– Bei ADHS geht das Kind jeder Ablenkung nach.

ACHTUNG!
Das ADHS Kind fällt durch die Hyperaktivität und die Impulsivität häufig negativ auf.
Das ADS Kind ist weniger auffällig weil es sich zurückzieht, dadurch ist es für Außenstehende „bequemer“. Das heißt aber nicht, dass der Leidensdruck des Kindes geringer ist.
Hier müssen wir Erwachsenen sensibel sein für die Nöte und Bedürfnisse beider Kinder.

Potenzialentfaltung?
Dein Kind ist nicht unmotiviert.
Es ist auch nicht faul.
Es ist schon gar nicht weniger intelligent.
Es will mitmachen, und es will lernen, es ist gleich intelligent (manchmal sogar hochintelligent). Es ist nur so viel schwieriger das zu schaffen, als für Kinder die keine ADS oder ADHS haben. Es kostet dein Kind soviel Energie und Willenskraft still zu sitzen, oder sich zu konzentrieren, dass dein Kind nur damit beschäftigt ist. Für die eigentliche Sache ist dann keine Kapazität mehr übrig. Das Fokussieren wird also immer bewusst gesteuert und nicht automatisiert.

Immer wieder liest man: In der Pubertät verwächst sich das.
Meine Erfahrung ist folgende: Das mit dem „Verwachsen“ ist so eine Sache. Das Kind, oder in dem Fall der Jugendliche, hat gelernt, seine Schwäche (z.B. die Hyperaktivität oder auch das Wegträumen) zu kompensieren. Diese Kompensation ist aber immer bewusst gesteuert, und braucht somit immer mehr Energie. D.h. dass auch in höheren Klassen, die Jugendlichen gar nicht ihr eigentliches Potenzial ausschöpfen können, weil sie immer einen erhöhten Aufwand beitreiben müssen.

Eltersorgen
Als Eltern habt ihr das Gefühl machtlos zu sein.
Ihr macht euch Sorgen, weil euer Kind in der Schule nicht mitkommt, weil es nur schwer Freunde findet, weil es im Klassenverbund aneckt.
Ihr seid hin- und hergerissen weil ihr unsicher wie ihr euer Kind am Besten fördern sollt: Streng sein? Regeln aufstellen? Gewähren lassen? Das Kind sein lassen wie es ist? Wann eingreifen? Wie eingreifen?

Und immer die Frage im Hinterkopf:
Machen wir das so richtig? Können wir unserem Kind nicht doch besser helfen?

Meine Unterstützung:
Ich biete euch meine Unterstützung an. Euch als Eltern und eurem Kind.

In der Anamnese schauen wir verschiedene Aspekte an, die eine Rolle spielen können. Z.B. die Schwangerschaft und die Geburt, der Verlauf der Entwicklung eures Kindes v.A: in den ersten beiden Lebensjahren (Krabbeln, Laufen, Sprechen lernen) geben mir Hinweise auf eine mögliche Ursache. Außerdem können hier auch Krankheiten und Unfälle eine Rolle spielen.

In der Untersuchung schaue ich mir die verschiedensten Bereiche an. Z.B. Augenbewegung und Hörfunktion, Gleichgewicht und Koordination, Bewegung und Wahrnehmung.
Außerdem überprüfe ich, ob es bei den Frühkindlichen Reflexen Auffälligkeiten gibt.

Erst anschließend kann ich euch erklären was bei eurem Kind mögliche Ursachen dafür sind, warum es mit der Aufmerksamkeit und der Konzentration nicht klappt, und warum es eher in die Hyperaktivität geht oder sich eher in die eigene Welt zurückzieht.

All diese Faktoren berücksichtige ich bei der Behandlung.
Wir arbeiten gemeinsam daran, dass sich euer Kind in Zukunft leichter tut.